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Kinos in den rechtsrheinischen Stadtteilen

 
 

Durch die Zerstörung der Innenstadt während des zweiten Weltkrieges, verlagerte sich die Kölner Kinolandschaft vorwiegend in die Außenbezirke. Bereits vor Ende des Krieges befanden sich in allen Vororten in Köln Kinos, die hauptsächlich der großflächigen Verbreitung von nationalsozialistischer Propaganda dienten. 

Trotz der weitgehend zerstörten Infrastruktur gelang der Wiederaufbau und die Eröffnung ehemaliger Lichtspieltheater erstaunlich schnell. Ende 1946 hatte Köln wieder 14 Kinos, ein Jahr später kamen weitere 15 im gesamten Stadtgebiet dazu. 

Deutz und Buchforst

 

Nach Kriegsende eröffneten als erstes Kino im Stadtteil Deutz die Deutzer Kastell Lichtspiele auf der Deutzer Freiheit. 
Zur Einweihungsfeier am 3. März 1951 spielte die Deutzer-Orchester-Gesellschaft. Der Saal verfügte über 700 Sitzplätze, das Kino bestand bis circa 1965.

Die Buchforster Lichtspiele (B.L.S.) wurden als eines der letzten Kölner Vorortkinos vor dem Zweiten Weltkrieg im Dezember 1938 eröffnet. 1943 stark zerstört, eröfnete Architekt und Kinobetreiber Adam Lang das Kino 1948 mit 645 Sitzen erneut. In den 1950er-Jahren warb man mit zwei täglichen Spätvorstellungen. Es konnte sich bis 1974 halten.

Dellbrück und Dünnwald

 

Schon 1946 konnte in Dünnwald das älteste Kinos im Stadtteil, die Dünnwalder Lichtspiele (seit 1935) wiederaufgebaut und mit ca. 200 Plätzen in Betrieb genommen werden. Ein weiteres neues Kino auf der Berliner Straße kam 1951 dazu, die Filmbühne. Sie warb damit,  „Familienkino“ zu sein und bot rund 450 Plätze.

In Dellbrück waren 1924 die Dellbrücker Lichtspiele auf der Hauptstraße 140 entstanden. Sie dienten im Zweiten Weltkrieg u.a. als Gefangenenlager. Ende 1945 wurde das Kino mit ca 550 Plätzen wieder eröffnet. 

Mülheim

 

Die Kinogeschichte in Mülheim beginnt schon in den 1910er Jahren. 
Auch hier wurden ab 1945 die bestehenden Vorortkinos rasch wieder instand gesetzt und wieder eröffent. So das Neue Theater, das seit 1925 auf der Buchheimer Straße existierte und ab Dezember 1945 die Deustche Wochenschau im täglichen Programm zeigte. 
Die Union-Lichtspiele auf der Frankfurter Straße waren noch 1939 erbaut worden und existierten mit ca. 700 Plätzen bis 1969. 
In der Von-Sparr-Straße leiteten Änne und Hans Grossmann das Odeon-Theater seit 1949, ein 200 Platz Kino, das im Jahr 1931 erbaut worden war. 

Kalk

 

Erste Lichtspieltheater in Kalk sind bereits 1909 verzeichnet und einige der Kinoadressen hielten sich über viele Jahrzehnte in dem Stadtteil. 
Die Kinomeile des Viertels war die Kalker Hauptstraße: Hier lag u.a. das Apollo  (vormals Neues Theater), das 1949 wieder aufgebaut wurde mit 480 Plätzen.
Das größte und prächtigste Kino in Kalk war ab 1949 die Lichtburg (im Krieg zerstört): der Saal hatte 1.000 Plätze, verteilt auf Parkett, Rang und Logen. Ein weiteres großes Kino mit langer Geschichte war das Corso, ebenfalls auf der Kalker Hauptstraße. 
Mit den Union-Lichtspielen eröffnete ein eher kleines Kino 1948 in der Kalk-Mülheimer Straße, auf den Bauruinen zweier Wohn- und Geschäftshäuser. Das Ein-Saal Kino mit Balkon bot Platz für 200 Zuschauer*innen und bestand bis 1973 unter der Leitung von Josef Hütten, der auch das Corso in Kalk betrieb.