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Alternative Videomagazine

 
 

Mit den technischen Möglichkeiten des Mediums Video setzte Mitte der siebziger Jahre des 20. Jh. eine äußerst kreative Phase in der Entwicklung von Köln-Filmen ein. Transportable Videorecorder und Kameras machten das Filmen einfacher, schneller und erheblich billiger als mit der herkömmlichen Celluloid-Technik.
Künstler und Künstlerinnen nahmen sich des neuen Mediums Video an, aber auch Medienzentren, Jugendliche und Initiativen nutzten Video für ihre Anliegen.

In Köln entstanden innerhalb weniger Jahre zwei Videomagazine, die auch über die Stadt hinaus Aufmerksamkeit fanden und Vorbildfunktion für alternative Videoarbeit in anderen Städten hatten: Die Kölner Wochenschau und „lurens“, das Videomagazin von Jugendlichen für Jugendliche im Jugendfilmclub Köln e.V.

„Authentizität“ und „Gegenöffentlichkeit“ waren zentrale Begriffe ihrer Arbeit. Die jungen Filmemacher berichteten über Konflikte im Alltag und über Aktionen in Kölner Stadtteilen. Die Auseinandersetzungen um das Stollwerck-Gelände im Severinsviertel, Besetzung, Sprengung Ende der ^970er Jahre beispielsweise wurden mehrfach dokumentiert. Die Inhalte und Gestaltung bestimmten die Macher selbst - und ihre Filmbeiträge, die in Kneipen, auf der Straße, bei Veranstaltungen und auch in Programmkinos gezeigt wurden, lieferten Informationen, die von den traditionellen Medien weitgehend ignoriert wurden.