Interviews mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen
Spannende Einblicke in die Kölner Film- und Kinogeschichte der letzten Jahrzehnte.
Zeitzeugen und Zeitzeuginnen erzählen vom Arbeitsalltag im Kinogeschäft,
vom Berufswunsch Kamerafrau zu werden, als es noch keine solche Ausbildung gab,
sie erinnern an die Kunstszene in Köln 1968,
an die Entwicklung von NRW zum Medienstandort oder
beschreiben akustische Feinheiten in der Vorführkabine eines Kinos...
Die zehn Interviews mit den Zeitzeug*innen wurden gefördert vom LVR und 2021/2022 realisiert von:
Marion Kranen und Holger Römers
Kamera & Schnitt: Yves Itzek
Ton: Ronnie Balcazar und Milosz Zmiejewski
Martina Borck und Sandrine Meyer
Kinobetreiberinnen des Cinenova
Martina Borck und Sandrine Meyer, Kinobetreiberinnen des Cinenova und ehemals Filmpalette
Martina Borck kam als Quereinsteigerin zum Kinogeschäft: Sie und ihr Mann Dieter Borck übernhamen 1989 die Filmpalette. Damit wird das kleine Kino in der Lübecker Straße zum Arthouse-Kino, das schon früh Filme von Jim Jarmusch und Kaurismäki zeigt. 1996 eröffnen die beiden das Cinenova mit drei Sälen in einer ehemaligen UPS-Lagerhalle in Ehrenfeld. Die Töchter Sandrine Meyer und Adrienne Borck führen das Cinenova inzwischen in zweiter Generation fort.
Clip 1: Der Weg ins Kino – angefangen bei der Filmpalette
Clip 2: Kinolandschaft späte 1980er und frühe 1990er Jahre in Köln
Clip 3: Cinenova. Ein Familienbetrieb seit 2019
Clip 4: Raus aus der Innenstadt, rein in den Stadtteil
Clip 5: Entwicklungen in Ehrenfeld
Clip 6: „Kinomachen“ heute und morgen
Bettina Braun
Dokumentarfilmerin
Bettina Braun, Dokumentarfilmerin
Bettina Braun (geb. 1969). Nach ihrem Studium in London (Grafik-Design) und Köln (Mediengestaltung an der Kunsthochschule für Medien) beginnt sie ab Ende der 1990er Jahre als freiberufliche Editorin und Regisseurin für Sendeanstalten und freie Filmproduktionen zu arbeiten. Schwerpunkt ihrer dokumentarischen Filme sind Porträts. Sie ist Gründungsmitglied von LaDoc, dem Dokumentarfilm-Frauen-Netzwerk, Köln.
Bettina Braun und ihre Filme in der Datenbank
Clip 1: Aus London zum weiteren Studium nach Köln
Clip 2: Abschlussfilm über Kölsche Mundart, erste Berufserfahrungen
Clip 3: Filmische Langzeitbeobachtung Kölner Jugendlicher
Clip 4: „Was du willst“ und „Wo stehst du?“
Clip 5: Arbeiten abseits von Formatierung
Christel Fomm
Regisseurin, Kamerafrau und Produzentin
Christel Fomm, Kamerafrau, Regisseurin und Produzentin
Christel Fomm (geb.1948) studierte zunächst an den Kölner Werkschulen Fotografie in Köln bevor sie die Filmkamera für sich entdeckte. In den 1970er Jahren dokumentiert sie die Umwälzungen in der Kölner Südstadt rund um das Stollwerckgelände. 1990 gründet sie zusammen mit anderen die Produktionsfirma Gruppe 5. Sie arbeitet im dokumentarischen Bereich als Kamerafrau, Regisseurin und Produzentin und hat zahlreiche Beiträge für das Fernsehen gedreht – nicht nur in Köln.
Christel Fomm und ihre Filme in der Datenbank
Clip 1: Ausbildung – von der Fotografie zum Film
Clip 2: Stollwerckgelände und Sanierungsbiet Kölner Südstadt
Clip 3: Faszination Film und die Realität als Kamerafrau
Clip 4: Drehort Köln – erste eigene Filme ab 1978
Clip 6: Kamerafrau, Regisseurin, Lehrende, Produzentin
Clip 7: Ein Leben lang Arbeit mit bewegten Bildern
Birgit Hein
Filmemacherin, Filmwissenschaftlerin und Hochschullehrerin
Birgit Hein, Filmemacherin, Filmwissenschaftlerin und Hochschullehrerin
Birgit Hein (geb. 1942 in Berlin, aufgewachsen in Duisburg, gestorben am 23.2. 2023 in Berlin), studierte zunächst Kunstgeschichte in Köln. Ab Mitte der 1960er Jahre bis 1988 produziert sie mit ihrem damaligen Ehemann Wilhelm Hein als W+B Hein Experimentalfilme und Performances. Sie ist Mitgründerin von XSCREEN in Köln, nahm 1972 und 1977 als Künstlerin an der Documenta teil. Sie hat Ausstellungen und Programme mit Experimentalfilmen kuratiert und zahlreiche Publikationen zum Underground-und Experimentalfilm geschrieben.
Das Interview führten wir im Februar 2022.
Birgit Hein in der Datenbank
Clip 1: Der Weg in die Kunst und zum Film
Clip 2: Der Anfang von XSCREEN 1968
Clip 3: Die Arbeit von XSCREEN
Clip 4: Ausstellung Happening & Fluxus in Köln 1970
Clip 5: Professur an der HBK in Braunschweig 1990 - 2008
Jürgen Hildner
Kinotheaterleiter im ehemaligen Capitol
Jürgen Hildner, Kinotheaterleiter im Capitol, Movie und Apollo
Jürgen Hildner (geb.1951) machte seine Ausbildung Ende der 1960er Jahre im Capitol am Friesenplatz, das sein Vater führte. Bis 1978 arbeitete er dort und im angrenzenden Apollo als Kinotheaterleiter, anschließend wechselt er zu Kinos in Düsseldorf, Duisburg, Bonn und Euskirchen. Im Capitol mit 1.100 Plätzen laufen damals vor allem amerikanische Hollywood-Produktionen, Actionfilme und Spaghettiwestern. Er kennt das Kinogeschäft von allen Seiten.
Clip 1: Ausbildung und erste Berufserfahrung im Kino
Clip 2: Das Capitol, erstes Haus in der Stadt für Actionfilme
Clip 3: Weingummi, Schoko-Rolo, Rotlichtmilieu am Friesenplatz
Clip 4: Kinobetrieb, Verleiher, Werbung
Clip 5: Das Capitol expandiert, Movie und Apollo eröffnen
Clip 6: Die Kölner Kinolandschaft in den 1970er Jahren
Clip 7: Zeichen der Kinokrise: Schließungen und Besitzerwechsel
Clip 8: Jahre 40 Berufsleben im Kino… Ein Resümee
Stephan Holl
Betreiber des Filmlabels Rapid Eye Movies
Stephan Holl, Betreiber des Filmlabels Rapid Eye Movies und Filmproduzent
Stephan Holl (geb. 1965) kam zum Studium nach Köln und arbeitete viele Jahre als Filmvorführer in der Filmpalette und zahlreichen anderen Kölner Kinos. Er zählt zu den Gründungsmitgliedern des Filmclubs 813. Seit 1996 leitet er zusammen mit Antoinette Köster den Verleih Rapid Eye Movies, zunächst mit dem Schwerpunkt asiatisches Kino. Im Verleihprogramm waren früh Regisseure wie Takeshi Kitani und Kim Ki-duk sowie Bollywood-Filme. Inzwischen steht das Filmlabel auch für europäische Filme, u.a. „Attenberg“, „Searching für Sugarman“ und „Liebe, D-Mark und Tod“.
Clip 1: Der Anfang als Vorführer in der Filmpalette
Clip 2: Vorführungen in der ganzen Stadt
Clip 3: Kölner Kinolandschaft in den 1990ern
Clip 4: Zur Geschichte des Filmclubs 813
Clip 5: Die Stadt Köln und die Filmkultur
Clip 7: Wie hat sich das Metier verändert?
Christian Schmalz
Betreiber der Kinos OFF Broadway und Weisshaus
Christian Schmalz, Betreiber der Kinos OFF Broadway und Weisshaus
Christian Schmalz (geb. 1965) kam zum Studium an der FH für Fotoingenieurwesen nach Köln. Er arbeitete zunächst als Filmvorführer und Theaterleiter im Broadway und OFF Broadway. Seit 2001 ist er Geschäftsführer im OFF Broadway auf der Zülpicher Straße, 2010 übernimmt er das Weisshaus Kino auf der Luxemburger Straße. Die wechselvolle Geschichte der Filmkunstkinos in Köln hat er vor Ort begleitet.
Clip 1: Als Studentenjobber in den Kinos eines „Arthouse-Visionärs“
Clip 2: Aufstieg zum Kinoleiter, Absturz eines Börsenfavoriten
Clip 3: Das OFF Broadway – alt und neu
Clip 4: Erfolgloser Kampf um das Broadway, Sorgen ums Odeon
Clip 5: Das Weisshaus in Klettenberg
Clip 6: Die Digitalisierung in beiden Kinos 2013
Clip 7: Kölner Kinoszene und Wandel des Metiers
Gerhardt Schmidt
Produzent, Regisseur und Drehbuchautor
Gerhardt Schmidt, Produzent, Regisseur und Drehbuchautor
Gerhardt Schmidt (geb.1941) studierte zunächst Jura, orientalische Sprachen und Soziologie in Bonn und Köln, bevor er 1962 seine erste Filmproduktion gründete. Seitdem ist er als Regisseur, Drehbuchautor und Produzent tätig. Zusammen mit Micha Terjung-Schmidt gründet er 1988 die Firmen Cologne Film und Gemini für deutsche und internationale Film- und Fernsehproduktionen, u.a. die Wilsberg- und Peter Strohm-Serie. Er ist Mitgründer des Produzentenverbands NRW, der Deutschen Akademie für Fernsehen und hat die Entwicklung in NRW zum Medienstandort aktiv begleitet.
Gerhard Schmidt in der Datenbank
Clip 1: Kurzfilmdebut auf der Photokina 1960
Clip 2: Die ersten Jahre in der Kölner Medienbranche
Clip 3: Mittendrin beim Wandel von NRW zum „Medienland“
Clip 4: Lokalkolorit und Weltmarkt
Clip 5: Die Gründung der Filmstiftung NRW
Clip 6: Die Stadt Köln und der Film
Clip 7: Bilanz der eigenen Arbeit
Dietrich Schubert
Filmemacher und Fotograf
Dietrich Schubert, Filmemacher und Fotograf
Dietrich Schubert (geb. 1940). Nach einer Fotografenlehre wendete er sich ab1967 dem Film zu. 1968 gehörte er zum Kreis der XSCREEN-Gründer in Köln. Als Kameramann, Drehbuchautor und Regisseur war er an über 70 Film- und Fernsehproduktionen beteiligt, häufig in Zusammenarbneit mit seiner Frau Katharina Schubert, einer Autorin und Dramaturgin. In zahlreichen seiner dokumentarischen Arbeiten steht die Beschäftigung mit der NS-Zeit im Mittelpunkt. Seit 2010 ist Dietrich Schubert zunehmend als Fotograf tätig.
Dietrich Schubert und seine Filme in der Datenbank
Clip 1: Von der Seefahrt zum Filmemachen
Clip 2: Ein belgisches Filmfestival als Impuls für Köln
Clip 4: Aufbruchstimmung und regelmäßige Kooperationen
Clip 5: Filmische Aufarbeitung der Nazivergangenheit
Clip 6: Hausdurchsuchung, Verhaftung, Bespitzelung
Clip 7: Dokumentarische Langzeitbeobachtungen in den 1970ern
Clip 8: Die Wendung zur Fotografie
Heidi Weigand
Kinobetreiberin des Libra in Braunsfeld 1962 – 1968
Heidi Weigand, Kinobetreiberin des Libra in Braunsfeld 1962 – 1968
Heidi Weigand (geb. 1940) arbeitete zunächst im Filmverleihgeschäft, bevor sie den Besitzer der Lichtspiele Braunsfeld (Libra) heiratete und zur Kinoleiterin wurde. Das Libra war eins der zahlreichen Kölner Stadtteilkinos und bot in den 1950er und 1960er Jahren einen Saal mit 1.200 Plätzen.
Clip 1: Von der Schule über den Filmverleih zum Kino
Clip 2: Ein Stadtteilkino – Lichtspiele Braunsfeld
Clip 4: Filmauswahl und Verhandlungen mit den Verleihen
Clip 5: Die Kinokrise der 1960er Jahre erreicht das Libra