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Ausstellungen

Stadtgeschichte auf einem Bauzaun

 

Zur Geschichte des Roncalli-Platzes gibt es zur Zeit eine mobile „Bauzaun-Ausstellung“ rund um die Baustelle des traditionsreichen Dom-Hotels.
Kölnisches Stadtmuseum und Römisch-Germanisches Museum präsentieren die Geschichte des Platzes.
Köln im Film hat dazu fünf Filmausschnitte ausgewählt, mit denen Film- und Stadtgeschichte per QR-Code direkt vor Ort zu sehen ist. Oder hier beim Kulturserver...
„Am Kölner Dom nach dem Hauptgottesdienst“, 1896
Stummfilm „Der Bettler vom Kölner Dom“, 1927 von Rolf Randolf
„Hitler und Köln“, 2016 von Carl Dietmar
Bläck Fööss Jubiläumskonzert 2010
Pulse of Europe, Demonstration 2017

GROSSES KINO – 120 Jahre Kölner Kinogeschichte

 

 

Unter dem Titel GROSSES KINO – 120 Jahre Kölner Kinogeschichte im Kölnischen Stadtmuseum stand vom 4. Juni bis 6. November 2016 die Kinogeschichte Kölns im Mittelpunkt der großen Sonderausstellung. 
Gemeinsam präsentierten Köln im Film e.V. und das Kölnische Stadtmuseum zahlreiche Objekte, Geschichten, Fotos und Stücke aus Privatsammlungen.


Vom Glamour der 1920er-Jahre und dem Kino-Boom nach 1945 über die Schachtelkinos der 1970er-Jahre bis hin zu den Kinoschließungen der 1990er-Jahre und zur heutigen Mischung aus Multiplex- und Filmkunstkinos: Die Ausstellung spannt den Bogen über alle Epochen und lässt historische Kinos mit großen Namen wie „Theater am Rudolfplatz" und „Capitol" wiederauferstehen. Historische optische Geräte verdeutlichen die technische Entwicklung der „lebenden Bilder". Auch bekannte Filmstars wie Asta Nielsen, Henny Porten und Romy Schneider finden in der Ausstellung ihren Platz.

Vorläufer und Anfänge

 

Blick in die Ausstellung zu den Anfängen der Kinogeschichte.

Durch drehen der Wundertrommel wird ein kontinuierlicher Bewegungsablauf vor dem Auge es Betrachters erzeugt.
In Münzautomaten der Firma Stollwerk gab es auf Bahnhöfen und an belebten Geschäftsstraßenes Schokolade, Zigaretten und andere Gebrauchsartikel zu erwerben.
Ein erstes Automaten-Magazin eröffnete die Deutsche Automaten-Gesellschaft am 24. August 1895 in der vornehmen Königin-Augusta-Passage in Köln. Die ständige Ausstellung führte neben diversen Musikautomaten und der obligatorischen Schokolade, die für einen Groschen aus dem Verkaufsautomaten gezogen werden konnte, drei verschiedene Bildautomaten zur ausdrücklichen »Unterhaltung« der Besucher auf: Demeny’s Schnellseher, ein Guckkasten mit bewegten Bildern, das mit Filmschleifen bestückte Edinson’sche Kinetoskop und – als besonderes Glanzstück – der Princess-Panorama-Automat.

Der Cinématographe Lumière

 

Auf der Basis des Kinetoscope von Thomas A. Edison entwickeln die Gebrüder Lumière den Cinématographe Lumière, einen Holzkasten, der Filmkamera und Projektor in einem ist.

DerCinématographe Lumière verhalf 1895 den „lebenden Bildern" weltweit zum Durchbruch — und dem Kino zu seinem Namen. Dank des Schokoladenfabrikanten Ludwig Stollwerck wurde Köln 1896 zur ersten Stadt in Deutschland, in der eine Kinoaufführung stattfand: Er hatte sich die Lizenz zum Vertrieb des Cinematographe in Deutschland gesichert und wurde so zum ersten Kinobetreiber der Stadt.

Im Hintergrund, die ersten Films aus Köln von 1896 der Kameramänner Charles Moisson und Constant Girel : Am Kölner Dom nach dem Hauptgottesdienst, Ankunft des Eisenbahnzuges und Pontonbrücke in Köln.

 

Erste Kinopaläste

 

Schon bald tauchten Kinematographen auch auf Kölner Jahrmärkten und in Vergnügungsparks sowie in den Ladenlokalen und Varietes auf der Hohe Straße und Schildergasse auf. Als erster richtiger Kinoneubau wurde 1912 das „Moderne Theater" auf der Breite Straße eröffnet.

Früher Köln-Krimi

 

Aus der Stummfilmzeit ist ein früher Köln-Krimi erhalten: „Der Bettler vom Kölner Dom" (1927) von Rolf Randolf. In diesem Film treiben Juwelendiebe im Schatten der Kathedrale ihr Unwesen. In der Rolle des Bösewichts: der Kölner Schauspieler Carl de Vogt.

Kinoboom und Glamour

 

In den 1930er-Jahren war das Capitol am Hohenzollernring 79 eine Kinoadresse ersten Ranges. Nach seiner Zerstörung wurde es 1954 als modernes Erstaufführungstheater mit 1000 Plätzen wiederaufgebaut – mit schicker Espresso-Bar gleich nebenan und exklusivem Autopflegedienst in der hauseigenen Parkgarage. Filmpremieren und Kinoeröffnungen wurden zu glamourösen Events. Das Publikum warf sich in Schale, auch zu Ehren der großen Filmstars, die Köln besuchten. Hier im Capitol 1956 mit dem Film Sissi mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm.

 

Die Hahnentor-Lichtspiele waren der erste Kinoneubau nach dem zweiten Weltkrieg. Eröffnet wurden sie bereits 1948. Geplant als Kino (Uraufführungen der Ufa) sowie für Konzerte, entwarf Wilhelm Riphahn einen 1.500 Plätze fassenden multifunktionalen Saal.

1971 wurde der Kinobetrieb eingestellt, das Gebäude 1986 abgerissen. Heute steht hier ein Bankhaus.

Konkurrenz und Kinokrise

 

In den 1960er-Jahren bekamen die Kölner Kinos die Konkurrenz des Fernsehens zu spüren. Die Kinos wurden daher den wachsenden Ansprüchen des Publikums angepasst: Polstersessel, wie diese boten neuen Komfort. Doch veraltete Kinotechnik und wenig niveauvolle Filmprogramme führten auch in Köln zu einem kontinuierlichen Kinosterben.

 

Im Jahre 1967 als drittes Autokino in der Bundesrepublik eröffnet - und als erstes in Nordrhein-Westfalen - zählt das Autokino Porz mittlerweile zu den fünf noch existierenden Freiluftkinos dieser Art in Deutschland, die ganzjährig betrieben werden. Zur Eröffnung lief „Blow up“ von Michelangelo Antonioni, ein Film, den man sich heute schwerlich in einem Autokino vorstellen kann.
Damals gab es noch die regelbare Lautsprecherbox die man sich von innen an die Wagenscheibe hängen und bequem, im Autopolster sitzend, dem Film lauschen konnte.

Zukunft Kino?

 

Hier sind Sie nicht mehr nur Betrachter, sondern befinden sich mittendrin. Mit VR-Brille und Kopfhörer erleben Sie den virtuellen Kinoraum der Astor Filmlounge des Residenz Kino Köln in einer 360-Grad Ansicht.
Auf der Leinwand sehen Sie zuerst den Film Citylapse Cologne: Vier Orte in Köln werden hier im Zeitraffer mit ihrer ganz eigenen Atmosphare prasentiert. Das Projekt ist im Rahmen einer Abschlussarbeit im Jahr 2015 am SAE Institute Köln entstanden. Im Anschluss werden Sie an die Anfänge des Kinos zurückversetzt: Die Wundertrommel von Robert Becker, FH Potsdam ist ein optisches Gerät, welches auf mechanischem Wege bewegte Bilder erzeugt. Im gleichnamigen Film wird dieses Konzept neu in Szene gesetzt.