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Populäre Komödien und Kriminalfilme

 
 

Aus der Stummfilmzeit ist nur ein langer Spielfilm erhalten, der auch außerhalb von Köln größere Aufmerksamkeit erzielte: „Der Bettler vom Kölner Dom“ von Rolf Randolf aus dem Jahre 1927. Ein „handfester Kriminalfilm, der viele wirksame und erprobte Effekte der Leinwand verwendet“, lobte „Der Kinematograph“ und hob hervor, dass dafür „populäre Namen … verpflichtet“ wurden, darunter Carl de Vogt, ein „ausgezeichneter Maskenkünstler“. Der frühe Kölnkrimi wurde in der zeitgenössischen Filmkritik als „die rechte Kost für die große Masse“ beschrieben, der „in der Provinz volle Kasse machen dürfte“.

 

Im Mittelpunkt des Films steht eine internationale Diebesbande, die es inmitten des Kölner Karnevalstrubels auf die Juwelen einer amerikanischen Millionärserbin im Hotel Excelcior am Dom abgesehen hat. Dank eines cleveren Interpol-Agenten namens Tom Wilkens, der in der Verkleidung des Maharadschas steckt, kann der Juwelenraub verhindert werden. Neben einem Mord, einer flüchtigen Liebesgeschichte und einer rasanten Verfolgungsjagd per Boot und Auto bietet der Film historische Aufnahmen vom  Rosenmontagszug 1926 in Köln.

 

Beispielhaft für die Art der Filme, die in den zwanziger Jahren in Köln produziert wurden, ist auch „Kölle paß op!“, eine zwar vergnügliche, aber doch provinzielle „Possenrevue in 14 Bildern“ aus dem Jahre 1928. Darin tritt das Ensemble des Millowitsch-Theaters (u.a. Peter und Lucie Millowitsch sowie Walter Schmidt) einen fröhlichen Zug durch die Kölner Kneipen an und landet schließlich am Ende des Tages im Millowitsch-Theater.

 

Auch Toni Knepper, Mitbegründer des Filmstudios in Köln-Nippes, bediente mit zahlreichen Produktionen den lokalpatriotischen Mainstream. Er schrieb und verfilmte für die Presto-Film-Gesellschaft (Hansaring 94) „Grotesken, in denen der unverwüstliche Kölner Humor zu wohlgelungener und natürlicher Heiterkeit reizt“, wie es in einer Anzeige der „Presto-Film-Gesellschaft“ im Kinematographen heißt.

Die Firma kündigte 1920 an, jeden Monat mit einer neuen Groteske herauszukommen. Die erste, ein Lustspiel in 3 Akten mit dem Titel „Künte mir no nit dat Milliönche han!“ bot in der Hauptrolle das „echt kölnische Unikum Harry Löwen“ auf und brachte erstmals „hochdeutsche“ Zwischentitel auf die Leinwand.