Auf die Blüte der Lichtspielhäuser in den 1950er Jahren folgt bald eine Phase des Niedergangs. Der massive Rückgang der Besucherzahlen führte zu Schließungen oder zur Verkleinerung der Kinosäle. Parallel dazu gab es auch erste Zeichen des Neuaufbruchs.
Lupe 2
Weitere Namen
1968 als Lupe 2 eröffnet, 2005 bis 2015 geschlossen, seit 2015 Turistarama
Info
Altstadt-Süd
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Eröffnung: 07.12.1968
Schließung: 29.03.2005
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Das Kino Lupe 2 wird als zweites Lupe-Kino von Walter Kirchner 1968 eröffnet. Es wird von ihm wie auch in anderen Städten im Stil der Lupe-Kinos als Programm-Kino mit festem Repertoire geführt. Es läuft zunächst als Erstaufführungskino.
Die drohende Schließung 1993 kann abgewendet werden und in dem Kino wird weiterhin bis 2005 das „Lupe-Programm“ des Göttinger Filmverleihs gespielt. Als die Nachricht vom Verkauf des Grundstücks bekannt wird, schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger: „Die Lupe ist das einzige Kino Kölns, das konsequent und ausschließlich die Pflege des Repertoires betreibt, das heißt, wo man von Eisenstein bis Godard, Bunuel bis Jarmusch den künstlerischen Film präsent hält.“ (23./24.1.1993) Der Regisseur Hans Weingartner dreht 2000 seinen Film „Das weiße Rauschen“ an verschiedenen Orten in Köln, u.a. auch im Foyer der Lupe 2, wo sich der Protagonist Lukas mit einer jungen Frau trifft und mit der Kassiererin über das Filmprogramm in einen heftigen Streit gerät.
Von 2005 bis 2015 stand das Kino leer.
Im Frühjahr 2015 wurde die ehemalige Lupe 2 von Michael Tromp umgebaut und neu eröffnet als Veranstaltungsort Turistarama für Kino, Konzert, Kabaret.
Architektur
Vom Foyer führt eine Treppe hinunter zu dem im Keller liegenden Kinosaal. Im hinteren Teil des Foyers war eine kleine Theke mit 25 Plätzen eingebaut.
1986 erfolgt eine Renovierung.
2015 unter neuem Besitzer neu gestaltet.
Programm
Zur Eröffnung lief Jean-Luc Godards 1962 gedrehter Film "Les Carabiniers". Im festen Monatsprogramm waren Stummfilme, Slapstick-Filme mit Buster Keaton und den Marx-Brothers, neue Filme aus Lateinamerika und Asien, Klassiker des polnischen und sowjetischen Kinos neben neuen europäischen Produktionen.
Kinobetreiber
Bauherr und Besitzer war Ernst Tabertshofer, der bis 1965 das Kino Lux am Dom betrieb.
Walter Kirchner pachtete das Kino ab 1968. Als Kirchner Mitte der 70er-Jahre in finanzielle Schwierigkeiten geriet und die Schließung des Kinos drohte, zahlte Eitil Tabertshofer, Sohn des ursprünglichen Erbauers Ernst Tabertshofer die Erbengemeinschaft aus und verpachtet weiterhin an den Göttinger Verleiher Walter Kirchner. Heutiger Besitzer des Gebäudes ist die Firma Ott Immobilien.
Seit 2015 als Turistarama neu eröffnet für Kinoprogramm und andere Kulturveranstaltungen, Betreiber ist Michael Tromp.
Säle
1
Sitzplätze
163
nach 1986: 150
2015: 100