Rhenania
Weitere Namen
Info
Altstadt-Süd
Kino im Stadtplan anzeigen
Eröffnung: 24.09.1920
Schließung: 1975
Die Fachzeitung „Der Kinematograph“ meldet für den 24./25. September 1920 die Eröffnung der Rhenania-Lichtspiele auf der Severinstraße. „Eine große Menschenmenge drängte sich vor dem auf der Severinstraße befindlichen und fünfhundert Personen fassenden Bau, um sich durch die mit unzähligen Blumen- und Kranzspenden geschmückte Eintrittshalle durchzukämpfen.“
Zur Eröffnung laufen die Filme „Romeo und Julia im Schnee“ und „Graf Sylvains Rache“, Kapellmeister Eugen Warwas spielte den Krönungsmarsch. 1943 wird das Kino durch Bomben zerstört, ein neu erstellter Rohbau fällt ebenfalls den Bomben zum Opfer.
1956 lässt der Filmpionier Laurenz Abels, der seit 1920 das Kino gemeinsam mit O. Hoffmann betrieben hat, das Rhenania-Theater nach Entwürfen des Düsseldorfer Architekten Hanns Rüttgers wieder aufbauen. Das Kino fungiert als Zweitaufführungstheater, spielt deutsche und amerikanische Unterhaltungsfilme.
Nach seiner Schließung 1975 zieht Trude Herr mit ihrem Theater im Vringsveedel ein.
1987 wird der Saal mit der Eröffnung des Odeon wieder zum Kino.
Architektur
Erster Bau 1919, zerstört 1943.
Der Neubau entsteht 1956 nach Entwürfen und unter der Leitung des Düsseldorfer Architekten Hanns Rüttgers. Die Wandbespannung im Saal ist Zitronengelb, mit Holzverkleidung und mehrarmigen Wandleuchten. Die Sitze sind mit rostrotem Cord bezogen und haben bewegliche Rückenlehnen. Betont wird der 85 cm breite Reihenabstand (Der neue Film 10.12.1956). Der Hauptvorhang ist aus silbergrauem Samt.
„Bemerkenswert ferner die mit reicher Neonbeleuchtung ausgestattete Fassade des Rhenania, deren plastische und farbliche Gestaltung zur Verschönerung des Straßenbildes beiträgt.“ (Der Neue Film 10.12.1956)
Programm
Die Rhenania-Lichtspiele werden im September 1920 mit den Filmen "Romeo und Julia im Schnee" und "Graf Sylvains Rache" eröffnet. Kapellmeister Eugen Warwas spielt zur Eröffnung den Krönungsmarsch. (Der Kinematograph Nr. 716, 3.10.1920 und Nr. 718, 17.10.1920)
Zur Wiedereröffnung im Jahre 1956 ist der Farbfilm „Der Hauptmann von Köpenick“ (1956) von Helmut Käutner mit Heinz Rühmann im Programm, der in dieser Zeit mit größtem Erfolg nicht nur in Deutschland läuft.
Das Kino ist als Zweitaufführungstheater geplant.
24.8.1962 „Cafe Oriental“ mit Trude Herr
7.5.1965 „Schick mir keine Blumen“ mit Doris Day, Rock Hudson
7.3.1969 „Zum Teufel mit der Penne“
3.5.1969 „Balduin das Nachtgespenst“
6.10.1972 „Es muss nicht immer Kaviar sein“
1.3.1974 „Das große Fressen“
22.11.1974 "Der Pate“ mit Marlon Brando
10.1.1975 „Borsalino & Co.“
5.9.1975 „Brannigan, ein Mann aus Stahl“
Kinobetreiber
Reichskinoadressbuch 1921/22: Hoffmann und Laurenz Abels sind die Betreiber.
Von 1937-1942 (Reichs-Kino-Adressbuch) und ab 1956 wird Laurenz Abels als alleiniger Betreiber des Kinos genannt.
Ab November 1956 wird die Filmbühne Dr. Sander KG neuer Betreiber, die auch das Union-Theater in Köln Nippes führt - bis Anfang 1974. Nachfolger wird Hans Hoffmann.
1977 wird das Kino zum Theater im Vringsveedel (auch bekannt als Trude Herr Theater).
1987 wird es wieder zum Kino Odeon, Betreiber ist die Odeon-Lichtspiel GmbH.
Säle
1
Sitzplätze
500 (bei der Eröffnung, lt. Der Kinematograph Nr. 718,17.10.1920)
486 (Reichs-Kino-Adressbuch 1925)
600 (Reichs-Kino-Adressbuch 1926 - 1932)
500 (Reichs-Kino-Adressbuch 1933 - 1942); letzte Ausgabe des Reichs-Kino-Adressbuches
Technik
Philips FP 56-Projektoren, Magnetton-Anlage
Leinwand: 12m breit