Fortsetzung der Reihe mit Spielfilmen aus Köln, entstanden zwischen 2001 und 2018:
Los geht's mit „Westend“, einer Filmkomödie am Rande der Stadt ...
Auf den ersten Blick ist fast alles im Kölner Autokino Porz geblieben, wie es einst war - als hätte jemand die Zeit angehalten: die große Leinwand, jugendliche Besucher mit aufgemotzten Autos und eine Filmpause, die zu Currywurst und Fritten in einer Snackbar im vertrauten Stil der Hollywoodfilme der sechziger Jahre einlädt. Sieht man genauer hin, gibt es feine, aber für das Seh- und Hörerlebnis entscheidende technische Neuerungen: die Leinwand ist auf 540 qm vergrößert und der Stereo-Sound kommt nun über das Autoradio statt über einen kleinen Lautsprecher, den die Autofahrer ursprünglich beim Einlass bekamen und durchs Seitenfenster an eine der Stromzapfsäulen anschließen mussten.
Im Jahre 1967 als drittes Autokino in der Bundesrepublik eröffnet - und als erstes in Nordrhein-Westfalen - zählt das Autokino Porz mittlerweile zu den fünf noch existierenden Freiluftkinos dieser Art in Deutschland, die ganzjährig betrieben werden. Zur Eröffnung lief „Blow up“ von Michelangelo Antonioni, ein Film, den man sich heute schwerlich in einem Autokino vorstellen kann. Wegen des Premierenfilms, um den es damals unter den Verantwortlichen ein längeres Tauziehen gab, wie der Kölner Stadt-Anzeiger zu berichten wußte, wurde der Startschuss für das neue Kino sogar um eine Woche verschoben.
Schon die Planung dieses neuen Typs von Kino in Deutschland machte Furore und brachte die Kölner Kinobetreiber gegen sich auf - sie fürchteten die Konkurrenz. Kritiker des Autokinos sahen außerdem die Gefahr, junge Liebespaare könnten es mit dem Händchenhalten übertreiben. In den sechziger und siebziger Jahren waren 700 bis 800 Autos pro Vorstellung keine Seltenheit, wie sich die damalige Theaterleiterin Ingrid Parkin erinnerte.
Heute macht das Autokino in Köln-Porz - technisch auf dem neuesten Stand - mit seiner großen Leinwand und dem Stereo-Sound über das Autoradio ein Kinoerlebnis möglich, das als kultig gilt und von Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen geschätzt wird.
Nach wirtschaftlich schwierigen Jahren, in denen der Kinobetrieb vor allem durch die Vermietung der großen Fläche an Flohmärkte querfinanziert wurde, schließt das Autkino am 31.10.2024 endgülitg. Dazu ein Artikel auf filmszene.koeln
Zur Eröffnung berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger: „Am kommenden Freitag ist Premiere im Porzer Autokino. Der Titel des Eröffnungsfilms, bisher top secret: „Blow up“. Von diesem Streifen auf 495 Quadratmetern Leinwand versprechen sich die geschäftsführenden Olympic-Kinobetriebe, die weitere Projekte nach Porzer Muster im Kölner Raum in Angriff nehmen werden, einen besonderen Kassenerfolg....An Wochentagen ist ein Vorstellung pro Abend vorgesehen, am Wochenende sollen es zwei sein. Anfangszeiten im Sommer: gegen 20.30 und 22 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt auf allen Plätzen pro Person 3,50 DM.“ (KStA vom 13.8.1967)
Im Jahre 2012 zeigt das Kino vorzugsweise Mainstream und amerikanische Blockbuster. Viele Jahre gab es unter der Woche eine Vorstellung um 20.30 Uhr und zwei Vorstellungen am Wochenende.
Das Autokino beendet am 31.10.2024 endgültig seinen Betrieb in Porz.
Dazu ein Artikel auf filmszene.koeln
Die Planung des Autokinos im Jahre 1967 hatte die Barth KG, Köln; Betreiber waren die Olympic-Kinobetriebe.
Betreiber im Jahre 2012 ist die DWJ GmbH, Geschäftsbereich Drive In Autokinos, Starnberg;
Geschäftsführer: Walter H. Jann
1967: 1218 Personenwagen
2012: bis 1300 Personenwagen
1967: 495 qm Leinwand;
im Jahre 2012: 540 Quadratmeter Leinwand und 6000 Watt Lichtleistung