Die Stadt erlebte Dreharbeiten, einen frühen Kinoboom und die erste Filmzensur
Vaterländische Festspiele in Cöln am Rhein
Deutschland 1909, 7 min
Inhalt
Anlass der Dreharbeiten war das seit 1899 jährlich stattfindende Sportfest im Kölner Stadtwald. Zu Beginn des Films ist ein Blumenkorso zu sehen, der den Aufmarsch der Sportler*innen in der Kölner Innenstadt begleitet. Die Männer tragen flache Strohhüte und Hemden mit gestickten deutschen Reichsflaggen an den Revers, die sie als Teilnehmer des Sportfestes ausweisen. Radfahrer*innen rollen in Renntrikots mit Hosenträgern vorbei, dann folgen Cabriolets, mit Standarten an den Kühlerhauben, in denen Funktionäre und Honoratioren sitzen.
Der Festzug führt über die Hohe Straße, wo elegant gekleidete Kölner*innen flanieren, die vom Defilee der Sportler belustigt, keineswegs enthusiastisch Notiz nehmen. Es folgen Aufnahmen von den Wettkämpfen, von einem Radrennen, Vorführungen von Kunstfahrern sowie Schwimmwettbewerbe, die im Becken des Deutzer Industriehafens stattfinden.
Beim "Stundenschwimmen" kraulen die Sportler auch in den offenen Rhein. Zwei der Teilnehmer schauen vergnügt in die Kamera, als sie auf einer Massagebank für den Wettkampf präpariert werden. Kinder sitzen auf einer Mauer, lassen die Beine baumeln und schauen zu. Im Hintergrund sind die Domspitzen und die Eisenbahnbrücke zu sehen. Das Siegerpaar, Arthur Salomon und Peter Krämer, das es beim Stundenschwimmen, wie ein Zwischentitel anzeigt, auf 18.840 Meter gebracht hat, strahlt in die Kamera. Das zweite siegreiche Schwimmpaar: Willy Wasser und Heinrich Garke.
Regisseur und Produktionsfirma sind nicht bekannt.
Weitere Angaben
Farbe: s/w
Ton: Stumm