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Stollwerck, Ludwig

 

Ludwig Stollwerck, 1857 geboren, war der zweitjüngste von fünf Brüdern der Kölner Fabrikantenfamilie Stollwerck. Die 1871 gegründete Firma Gebr. Stollwerck aus Köln zählte im Deutschland des späten 19. Jahrhunderts zu den führenden Schokoladenherstellern.

Ludwig Stollwerck war von Anfang an für die Außenwerbung der Firma und die Präsentation auf Gewerbeausstellungen zuständig. Er war neuen Erfindungen und Vermarktungsstrategien gegenüber sehr aufgeschlossen, nicht zuletzt interessierten ihn die ersten Filmaufnahmen der Brüder Lumière.

Bereits 1895 gründete Ludwig Stollwerck die DAG, die Deutsche Automaten-Gesellschaft Stollwerck & Co., und eröffnete im August 1895 in Köln ein erstes Automaten-Magazin, den Vorläufer der heutigen Spielsalons. Die unterschiedlichen Automaten boten gegen Münzeinwurf Schokolade, Bonbons, gebrannte Mandeln – und bewegte Bilder.

Im März 1896 hatte Ludwig Stollwerck in London eine Vorführung des Cinématographe Lumière besucht. Sofort war er von dieser Technik überzeugt und erwarb kurz darauf von der Sociéte Lumière die Lizenz zur Präsentation eines ihrer Cinématographen und weiterer Apparate in Deutschland. Aus den anfangs vier Cinématographen wurden bis zum Sommer 1896 bereits acht, die in ganz Deutschland von der DAG betrieben wurden. Anfang 1897 trennten sich die Wege der französischen und deutschen Geschäftspartner. Ludwig Stollwerck tat sich mit der American Biograph zusammen und gründete 1898 mit deren Beteiligung die Deutsche Mutoskop und Biographgesellschaft.1906 eröffnete die Gesellschaft in Köln an der Hohen Pforte 10 das erste feste Kino, das „Biographische Institut“.