In den 1980er Jahren eröffnen erste Filmkunst- und Programmkinos in der Kölner Innenstadt und bereichern das Kinoprogramm mit wichtigen Erstaufführungen und einem vielseitigen Repertoire.
Filmpalette
Info
Altstadt-Nord
Kino im Stadtplan anzeigen
Eröffnung: 27.11.1958
Die Filmpalette sticht nicht nur mit ihrem cineastischem Programm, sondern auch mit ihrem Sternenhimmel-Deko aus der Masse der Kinos hervor. Seine Karriere beginnt das Kino als Schmalfilmtheater, bevor es in den frühen sechziger Jahren zum Nachspielkino wird. Die Kinokrise geht auch an der Filmpalette nicht vorüber. Umgeben von Videotheken und in direkter Nähe zum Eigelsteinviertel stellt das Kino in den siebziger Jahren auf Pornofilme um.
Nachdem Claudia Picht das kleine Kino 1988 direkt neben dem von ihr seit 1986 betriebenen Café Schmitz mit Freunden zsuammen renoviert und den noch heute bekannten Sternenhimmel installiert hat, wird aus der Filmpalette ein Kino mit ambitioniertem Filmkunstprogramm. 1989 übernehmen Martina und Dieter Borck die Filmpalette, die über das Eigelsteinviertel hinaus ihr Publikum gefunden hat.
Die Filmpalette wird zum Filmkunstkino und begeistert mit ausgewählten Wiederaufführungen, Kaurismäki-Filmen und kuratierten Filmreihen wie die französische Montagsreihe der Kölner Filmemacherin Claudia von Alemann.
Ab dem Jahre 2004 führen Joachim Kühn, Holger Recktenwald und Dirk Steinkühler das Haus und etablieren ein Arthouseprogramm. Die Filmpalette entwickelt sich zur Anlaufstelle für ambitionierte Debüts, sehenswerte Dokumentarfilme und aktuelle Themenreihen.
Im Mai 2007 kommt ein zweiter Saal hinzu, der den Kinobetreibern längere Auswertungszeiten ermöglicht. Mit ihrem 1996 gegründeten Real-Fiction-Filmverleih und zahlreichen Filmveranstaltungen in Köln, wie den Kölner Kinonächten, setzen sich Joachim Kühn und Dirk Steinkühler weit über ihr Kino hinaus für ein engagiertes Kino ein.
Interview (Audio) mit Dirk Steinkühler zum Lockdown und den Folgen.
Interview mit Stephan Holl, ehemaliger Vorführer, nicht nur in der Filmpalette
Architektur
Eingerichtet ist die Filmpalette im Stil der 50er-Jahre, inklusive Wandbespannung, Kerzenlampen und Sternenhimmel.
Programm
Die Filmpalette wird, so meldet „Der Neue Film“ am 1.12.1958, mit einer geschlossenen Veranstaltung am 27.11.1958 eröffnet. Für das Publikum läuft als erste Vorführung am nächsten Tag die Koproduktion von Defa und DDR-Fernsehen „Paris zwischen Nacht und Morgen“ von Carl Balhaus.
Nach Sex- und Pornofilmen in den siebziger Jahren folgt ein Programm mit OFF-Produktionen, abseits von Mainstream und Arthouse-Programm.
Heute zeigt die Filmpalette neben internationaler Filmkunst ausgezeichnete Dokumentarfilme, fördert insbesondere das junge deutsche Kino und präsentiert seltene Filmkunstschätze.
Kinobetreiber
Ende 1958 eröffnet Heinz Hoffmann das Kino.
ab 1988: Heinz Conrads, Claudia Picht, Klaus Nawrok
ab 1989: Martina und Dieter Borck
ab 2004: Joachim Kühn, Holger Recktenwald, Dirk Steinkühler
Säle
2 (seit 2007)
Sitzplätze
74
40
Technik
DCP, BluRay, 35mm und Dolby Digital 5.1 Tonsystem