Reichshallen-Theater
Weitere Namen
Im Februar 1939 wurde das Haus renoviert und in Apollo-Theater umbenannt
Info
Altstadt-Nord
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Eröffnung: 1887
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Kinematographische Vorführungen waren seit Januar 1897 fester Bestandteil des Varietéprogramms des Reichshallen-Theaters. Die Filme wurden zumeist als Schlussnummer eingesetzt. Das zentral gelegene Theater in der Gertrudenstraße 10 war im Jahre 1887 aus einer winterfesten Zirkusanlage hervorgegangen. Nach diversen Umbauten fanden dort 2.000 Zuschauer Platz. Besonders beliebt waren die Musik- und Operettenaufführungen. 1939 erfolgte ein vollständiger Umbau, der auch weiterhin Theater- und Filmvorstellungen ermöglichte. "Der Vorführraum ist für Filmdarbietungen auf das Modernste ausgestattet worden", meldete der Film-Kurier am 20. Februar 1939. Nach 1933 war das Reichshallen-Theater auch Spielstätte des Jüdischen Kulturbundes Rhein-Ruhr. In der Spielzeit 1939/40 wurde es Ersatzspielstätte für das Schauspielhaus der Städtischen Bühnen und im Juli 1940 als Großvarieté der NS-Organisation "Kraft durch Freude" genutzt.
Architektur
1938/39 siebenmonatiger Umbau und Neugestaltung unter der Leitung des Düsseldorfer Architekten Ernst Huhn.
Programm
Das Reichshallen-Theater zeigte ab 1897 "lebende Photographien" als einen Programmpunkt unter vielen, zumeist als Schlussnummer. Dazu das Kölner Tageblatt vom 20.1.1897: "Auch Fräulein Olinka weiss ihre Darstellung lebender Photographien durch mannigfaltige Abwechslung stets interessanter zu gestalten. Von heute ab wird die Dame den Cyklus mit einigen Scenen aus dem modernen Pariser Leben bereichern und unter andem auch das Bild zur Schau stellen, welches unter dem Titel ´Endlich allein´ (...) das ´Stadtgespräch´ der Reichshauptstadt bildete."
Am 8.2.1900 bemerkt der Stadt-Anzeiger: "Den Schluß der Vorstellung bilden, wie üblich, lebende Photographien, darunter einige von großer Vollendung, so der in vollen Farben vorgeführte Feuertanz. Von besonderem Interesse ist der Empfang unseres Kaisers in Windsor."
Besonders beliebt waren die Tanz- und Musikdarbietungen des Reichshallen-Theaters, auch im Filmprogramm, wie im Stadt-Anzeiger vom 1.9.1905 zu lesen ist: "Neues bieten auch die singenden und musizierenden Photographien oder, wie es im Programm genannt ist, Meßters Biophon, eine äußerst geschickte Verbindung von Grammophon und Kinematograph, so daß in täuschender Weise der Anschein erweckt wird, als sprächen, sängen und musizierten die im Bild dargestellten und handelnden Personen aus der Leinwand heraus."
Kinobetreiber
1897: Direktor Richard Schippanowsky
1939: Emil Schilling
Säle
1
Sitzplätze
ca. 2000
1939: nach Umbau 1500 (Film-Kurier 20.2.1939)