Film und Video im Stadtgarten
Weitere Namen
auch Stadtgartenkino genannt
Info
Neustadt-Nord
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Eröffnung: 04.09.1986
Schließung: 1996
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Nur wenige mögen sich noch an das kleine, aber feine Kino im Kölner Stadtgarten erinnern. Kurz nachdem die „Initiative Kölner Jazz Haus e.V.“ 1986 auf ihrer Suche nach einem Konzertraum in dem ehemaligen Ausflugslokal an der Venloer Straße fündig wurde, wurde neben dem Konzertsaal auch das Kino eröffnet. Das Kino entwickelte sich zu einem zentralen Abspielort der freien Filmszene, in dem ambitionierte Dokumentar-, Spiel- und Experimentalfilme auf Film und Video zu sehen waren.
Architektur
Ebenso besonders wie die Filmauswahl war das Ambiente des Kinosaals: 60 Sessel einer ausgemusterten Lufthansa-Maschine dienten als Kinosessel.
Programm
Das Filmprogramm reichte von künstlerisch herausragenden Videoproduktionen, über filmhistorisch interessante Filme bis zu ambitionierten Dokumentar- und Spielfilmen, die in kommerziellen Kinos nicht gezeigt wurden. So liefen beispielsweise im Oktober 1987 Christoph Schliengensiefs experimenteller Spielfilm „Egomania“, Wolfgang Landgraebers Dokumentarfilm „Fern vom Krieg“, der georgische Berlinale-Beitrag „Die Legende der Festung Sturm“ von Sergej Paradjanov bis zu dem experimentellen Dokumentarfilm „Augenlust“ von Cathy Joritz und Marille Hahne und Videobeiträge zu den Weltmusiktagen 1987 als Begegnungen zwischen Video und Neuer Musik.
Für die freie Kölner Filmszene wurde das Stadtgartenkino ein zentraler Abspielort. Dazu zählten Programmangebote wie das alljährliche Filmfest des Kölner Filmhauses, das internationale Frauenfilmfestival „Feminale“, die erste Filmreihe des neu gegründeten Vereins FilmInitiativ Köln „Strahlende Zeiten“ im Jahre 1988 sowie das vom Jugendfilmclub Köln erstmals präsentierte Kinderfilmfest „Cinepänz“ im Jahre 1989.
1995 wurde das Stadtgartenkino für seine hervorragende Programmarbeit durch die Filmstiftung Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal ausgezeichnet.
Kinobetreiber
Betreiber des Stadtgartenkinos war der Verein „Film und Video im Stadtgarten“, ein Zusammenschluß aus Mitgliedern des Kölner Filmhauses, der Initiative Kölner Jazz Haus e.V. und 235Media. Später übernahm die Initiative Kölner Jazzhaus e.V. die alleinige Führung des Kinos. Programmmacher war Joachim Kühn.
Säle
1
Sitzplätze
60
Technik
16mm, 35 mm, Video und Beamer.
Neben einem fest bestuhlten Kino konnten die Filme nicht nur im kleinen Rahmen, sondern auch im 200 qm großen Konzertsaal gezeigt werden. Der Projektionsraum mit drehbarer Abspielvorrichtung erlaubte eine Mehrfachnutzung.