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Rex am Ring

Rex am Ring, innen, 1950er-Jahre

Rex am Ring, innen, 1950er-Jahre
© Hugo Schmölz / Archiv Cox

Rex am Ring

Rex am Ring
© Manfred Wegener

Rex am Ring 1966

Rex am Ring 1966
© Archiv Eusebius Wirdeier

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Weitere Namen

 

1928 als Lichtspiele des Westens eröffnet, 1931-1932 Kino für Jedermann 15, ab 1932 wieder Lichtspiele des Westens, ab 1951 Rex am Ring, 2014-2017 zeitweilige Schließung wegen Umbau

Lichtspiele des Westens
Kino für Jedermann 15

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Info

 
Hohenzollernring 60, 50672 Köln
Neustadt-Nord
Kino im Stadtplan anzeigen

Eröffnung: 01.08.1951

Eröffnung am 20.5.1928 als Lichtspiele des Westens, Wiedereröffnung als Rex am Ring am 1.8.1951
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Das von Catherine Laakmann betriebene Rex am Ring ist das älteste existierende Kino in Köln. Im Jahre 1928 unter dem Namen Lichtspiele des Westens eröffnet, war es der letzte Kölner Kinoneubau der Stummfilmära. Von Anfang an setzte das Kino mit seiner modernen Ausstattung und Technik Maßstäbe.

Nach Bombenschäden im Krieg wurde es im Jahre 1951 als Rex-Lichtspieltheater wiedereröffnet. Besitzer Herbert Strate führte es als erstklassiges Premierenkino am Ring. Doch von der Kinokrise blieb auch das Rex nicht verschont. In den siebziger Jahren wurde der Balkon geschlossen und in das zusätzliche Filmstudio umgewandelt, auf der oberen Etage kam das Princess hinzu, im Keller wurde das Regina und die Kinotheken 1 und 2 bespielt. (Interview mit Theaterleiter Fanz Günter Bläsen)

Im Jahre 2000 übernahm Catherine Laakmann, Chefin des Metropolis, das Kino mit neuem Konzept. Das nunmehr renovierte Kino ist als „One Dollar House“ ein erfolgreiches Nachspielkino. In den Lichtspielen laufen wieder Erstaufführungen. Mit der Umrüstung auf digitale Projektion ist das Kino für die Zukunft gerüstet. Die wechselvolle Kino- und Kinoarchitekturgeschichte dieser Stadt lässt sich nirgends besser studieren als hier.

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Architektur

 

Als das Rex am Ring am 1.8.1951 eröffnet wurde (Vorher waren hier die Lichtspiele des Westens), geriet der Kölner Stadt-Anzeiger ins Schwärmen: „Durch eine elegante, mit schwarzem Marmor ausgestattete Kassenhalle betritt der Besucher die intim gehaltene Eingangshalle, von der aus eine Treppe zum oberen Foyer und den Balkonplätzen führt. Kassen- und Eingangshalle sind durch gläserne Pendeltüren voneinander getrennt. Theatersaal und Balkon fassen insgesamt rund 800 Plätze. Trotz des unglücklichen, schlauchartigen Grundrisses haben Architekt BDA Ernst Huhn, Düsseldorf - er ist der Erbauer des Hotels Fürstenhof und des früheren Apollo-Theaters in Köln und des jetzigen Apollo-Theaters in Düsseldorf - und Dipl. Ing. Gerhard Derda, Köln, ein eindrucksvolles Raumbild geschaffen.
Die mit grünem Veloursstoff bespannten Wände sind geschickt durch flachanliegende, kanelierte Holzpilaster aus slavonischer Ruster in einzelne Felder aufgegliedert. Auch die Decke wurde in Querfelder, die sich von der Bühne zum Rang hin stufenförmig überhöhen, aufgeteilt. Diese Anordnung wirkt sich nicht nur akustisch vorteilhaft aus, sondern bietet auch dem Auge eine angenehme Abwechslung. Gedämpftes Licht entströmt indirekter Beleuchtung.
Sehr geschmackvoll sind die auf Luke gestellten Sitze, die mit grünem Kunstleder bezogen und durch goldeloxierte Metallleisten eingefaßt sind. Der Balkon ist weit in den Saal hinein vorgezogen. Das Rangfoyer enthält für die Gäste eine Sitzgruppe aus Polstermöbeln.“ KSTA vom 9.8.1951

Im Zuge der allgemeinen Kinokrise wurde das Rex in den Jahren 1974-1984 umgewandelt und durch mehrere kleinere Säle erweitert.

Als Catherine Laakmann im Jahre 2000 das Rex am Ring übernahm, ließ sie in allen Sälen neue Sitze einbauen, neue Teppichböden verlegen und die Lüftungsanlage renovieren.

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Programm

 

Zur Eröffnung im Jahre 1951 lief der Spielfilm „Die Frauen des Herrn S.“, eine in das alte Griechenland verlegte Zeitsatire.Deutsche Filme hatten im Rex am Ring von Anfang an ihren Platz. In den 1950er-Jahren wurde ein Film wie „Fanfaren der Liebe“ mit Georg Thomalla in zehn Wochen von 100.000 Besuchern gesehen. „Das Mädchen Rosemarie“ mit Nadja Tiller lief hier 15 Wochen. Um den außergewöhnlichen Erfolg des Films „Fanfaren der Liebe“ werbewirksam zu feiern, wurde eine Lotterie veranstaltet, deren Preis eine goldene Uhr im Wert von 500 DM war.

Auch in den 1990er-Jahren war das Rex vor allem auf deutsche Filme spezialisiert und hat dabei manchen Rekord gebrochen: „Kleine Haie“ lief 126 Wochen lang. Die Zuschauer sprachen die Dialoge mit und Regisseur Sönke Wortmann und Kai Wiesinger kamen zu den Jahresjubiläen.
In den 1980er-Jahren war die Kinemathek 1 vor allem ein Nachspielkino mit Rekordzahlen: Der Film „Kentucky fried movie“ lief 115 Wochen, „Die Kinder vom Bahnhof Zoo“ fast ein Jahr.
In der Kinemathek 2 liefen Videofilme auf großer Leinwand. Mit vielen außergewöhnlichen Ideen suchte man in der Krisenzeit der achtzier Jahre die Besucher an das Kino zu binden.
Das Rex ist seit dem Jahre 2000 das erfolgreichste sogenannte One-Dollar-Kino in Deutschland. Daneben zeigt das Kino seit September 2008 unter dem Motto „Lichtspiele“ auch anspruchsvolle Filme mit den Schwerpunkten Arthouse und deutscher Film.

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Kinobetreiber

 

Das Rex am Ring wurde im Jahre 1928 unter dem Namen Lichtspiele des Westens von den Filmtheaterbetrieben Franz Leu (Büderich b. Düsseldorf, Ahornstr. 9) eröffnet. Geschäftsführer war Herbert Olmes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Herbert Strate ab 1953 neuer Besitzer des nun als Rex am Ring wiedereröffneten Kinos. Vom 1.7.1974 bis zum 31.10.2004 war Franz Günter Bläsen langjähriger Theaterleiter im Rex am Ring.
Am 01.08.2000 übernahm Catherine Laakmann, die Betreiberin des Metropolis-Kino am Ebertplatz, das Gebäude einschließlich Kino.

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Säle

 

Ursprünglich 1 Saal; Ausbau zwischen 1974 und 1984 und Aufteilung in 6 Kinosäle.
Im Zuge der allgemeinen Kinokrise wird im Jahre 1974 der untere Rang geschlossen und in das zusätzliche Filmstudio umgewandelt; auf der zweiten Etage, in der früheren Tanzschule, wurde das Princess mit 80 Sitzen geschaffen (gehörte der Gilde der Programmkinos an), heute Kino 3.
Im Jahre 1984 wurde der Keller umgebaut, es kamen drei Kinos hinzu, das Regina und die mit Clubsesseln ausgestatteten Kinotheken 1 und 2, heute die Kinos 4 bis 6. Als besonderer Komfort wurde Kinothek 2 mit 66 cm breiten drehbaren Sitzen mit zwei Armlehnen ausgestattet und einem Reihenabstand von 1,50 m.

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Sitzplätze

 

833

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Technik

 

„Besonderer Wert wurde auf eine einwandfreie Akustik und Belüftung sowie auf eine nach modernsten Gesichtspunkten angeordnete Vorührapparatur gelegt,“ berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger am 9.8.1951 zur technischen Ausstattung des Rex bei seiner Eröffnung.

Catherine Laakmann hat das Rex am Ring als eines der ersten Kölner Kinos mit digitaler Vorführtechnik ausgestattet.

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