Filmburg
Weitere Namen
ab 1928 Monopol-Theater, ab 1930 Kino für Jedermann 3, ab 1939 Filmburg
Info
Nippes
Kino im Stadtplan anzeigen
Eröffnung: 1939
Schließung: 1968
Das Vorortkino in Nippes wurde am 12. Mai 1928 von Peter Wesseling unter dem Namen Monopol-Theater eröffnet. Im Herbst des Jahres 1928 meldete der Film-Kurier, dass sich das Kino "eines großen Zuspruchs" erfreut (5.10.1928).
Ab Ende der 1920er Jahre wurde es im Verbund als Kino für Jedermann 3 geführt, 1939 nach umfassender Renovierung in Filmburg umbenannt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es stark zerstört.
Werner Hammer baute es 1948 wieder auf. 1953 gestaltete der Düsseldorfer Architekt Hanns Rüttgers, der bereits den Umbau 1939 durchgeführt hatte, den Saal völlig neu: mit einer Verkleidung aus Limbaholz, graugelber Acella-Folie, einer kassettierten Decke sowie einem prachtvollen Vorhang. Die Stühle waren, so die Erinnerung von damaligen Kinobesuchern, einfach und ungepolstert. Der Hinterausgang ging zur Florastraße.
Architektur
„Am Samstag, dem 14.10., wurde nach vollständiger Renovierung und Umgestaltung das frühere „Kino für Jedermann“ in Köln-Nippes, Neußer Straße, unter dem Namen ´Filmburg´ der Öffentlichkeit übergeben. Das ganze Theater erhielt eine vollständig neue Bestuhlung, neue Apparate mit Tonanlage. Eine feine, ruhig wirkende Farbabstimmung gibt dem Ganzen gemeinsam mit der guten Beleuchtung, der Wandbespannung usw. ein vornehmes Gepräge. Die Vorräume selbst sind vollständig überholt, hell gehalten. Eine Garderobe ist eingebaut, und die Kasse ist von der Straße zur Kassenhalle gelegt worden. Ein einfacher Schriftzug ohne jede schreiende Reklame betont in ruhiger Form den Eingang des Theaters. Was hier in 10 Tagen und Nächten mit rund 40 Arbeitern geschaffen worden ist, ist wirklich lobenswert. Der gesamte Entwurf und die Bauleitung lagen in den Händen des Düsseldorfer Theaterarchitekten Hanns Rüttgers. Das Objekt ist von Hans Werner Hammer, Düsseldorf, käuflich erworben.“ (Film-Kurier 25.10.1939)
Durch einen Bombenangriff am 12.2.1943 wurde das Gebäude stark beschädigt. Trotzdem ging der Betrieb zunächst weiter. 1944 wurde das Kino völlig zerstört.
1948 erfolgte ein Neubau mit 537 Plätzen. Zur Wiedereröffnung am 21. Dezember 1948 schrieb die Kölnische Rundschau: "Der Raum ist geschmackvoll, wenn auch einfach eingerichtet, und wird den Filmfreunden in Nippes zu einem angenehmen Ort der Erholung und Besinnung werden. Im Rahmen der Eröffnungsfeier sangen und spielten die bekannten Kölner Schlagersänger Vier Botze karnevalistische Schlager und lockerten so die Stimmung des geladenen Publikum. Weniger ansprechend war die Eröffnungsansprache Willy Hartungs vom Kulturamt in Düsseldorf. Sollten seine vorgetragenen Ansichten sseiner wahren Meinung entsprechen, steht er dem Film kritiklos gegenüber und findet für jeden wertlosen Streifen eine Entschuldigung. Die Tatsache, daß Köln-Nippes nun ein eigenes Film-Theater besitzt, ist ein weiterer Schritt auf dem Wege zur kulturellen Erneuerung unserer Stadt und wird von den Bewohnern dieses Stadtteils sicher dankbar zur Kenntnis genommen." (KR 23.12.1948)
1953 erfolgte unter dem neuen Inhaber Dr. Laniado eine Renovierung, ebenfalls unter der Leitung von Hanns Rüttgers: erwähnt wurden die Verkleidungen aus Limbaholz, die graugelbe Acella-Folie (zur damaligen Zeit ein neues feuersicheres Kunststoff-Material) und eine kassettierte Decke. (Der Neue Film 23/ 1953).
Inzwischen befindet sich dort ein Neubau mit Supermarkt.
Kinobetreiber
1928: Peter Wesseling, Kino-Leitung Josef Reimer, Köln (Film-Kurier 5.10.1928)
1930/31: Paul Jockel bis 1934
ab 1937: Fa. Frajer & Co.
ab 1939: Georg Pfeil
1939: Werner Hammer, Düsseldorf; er hat das Haus 1939 gekauft. (Film-Kurier 25.10.1939)
ab 1949: Dr. Ludwig Laniado, dem auch die Lichtburg auf der Kalker Hauptstr. 122 gehörte.
Säle
1
Sitzplätze
536 (alternativ: 537), 1931: 500
Technik
Ende der 1920er-Jahre mit Kino-Orgel
1939: neue Apparate mit Tonanlage