Am 20. April 1896 wurde in Köln zum ersten Mal in Deutschland öffentlich und für ein zahlendes Publikum ein Programm mit Filmen vorgeführt.
Augustinerplatz Nr. 12
Info
Altstadt-Nord
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Eröffnung: 20.04.1896
Schließung: 20.06.1896
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Im Haus Augustinerplatz Nr. 12, gegenüber dem Bismark-Denkmal (heute Hohe Pforte), wurden nicht nur die ersten "lebenden Photographien" des Cinématograph Lumière in Köln gezeigt, sondern am 23. Mai 1896 auch die ersten Aufnahmen aus Köln. Sechs Wochen lang fanden täglich Vorführungen von 11-13 Uhr und von 15-22 Uhr, zu jeder halben und vollen Stunde statt. Der Eintritt kostete 50 Pfennig, reservierte Plätze 1 Mark. Das Haus am Augustinerplatz bot erstmals in Deutschland Vorstellungen an, die ausschließlich der Projektion von Filmen dienten.
Die Filmaufnahmen stammten von Charles Moisson, dem französischen Operateur des Cinématographe Lumière. Der Kölner Schokoladenfabrikant Ludwig Stollwerck hatte die Lizenz zum Vertrieb des Cinématographen in Deutschland erworben. Seine Filme lockten schon 1896 mindestens 1,4 Millionen Zuschauer in die angemieteten Säle und Automaten-Magazine nicht nur in Köln.
Programm
Im Haus Augustinerplatz Nr. 12 zeigte die Deutsche Automaten-Gesellschaft (DAG) am 20. April 1896 die ersten "Lebenden Photographien" des Cinématographe Lumière. Vorgeführt wurden zwölf nur knapp eine Minute lange Filme, wovon drei bereits im Programm der Gebrüder Lumière im Grand Café in Paris zu sehen waren.
Am 8. Mai 1896 gab es den ersten Programmwechsel mit neuen Aufnahmen: Unsere Lieblinge - Die einstürzende Mauer - Ein Seehafen - Eine Gartenscene - Das Seebad.
Zu Pfingsten, am 23. Mai 1896 hatte das Kölner Publikum dann die Gelegenheit, erstmals Bilder aus der eigenen Stadt zu sehen. Die Titel dieser ersten Filme: "Am Kölner Dom nach dem Hauptgottesdienst","Ankunft eines Eisenbahnzuges auf dem Kölner Bahnhofe" und "Feierabend einer Kölner Fabrik" (auf dieser website unter "Filme sehen"). Die Aufnahmen des Cinématograph Lumière waren bis zum 20. Juni 1896 im Saal am Augustinerplatz zu sehen. Nach einer mehrmonatigen Unterbrechnung fanden ab dem 26. September 1896 weitere Aufführungen im Automaten-Magazin der Deutschen Automaten-Gesellschaft in der noblen Königin-Augusta-Passage statt.
Kinobetreiber
Der Saal im Haus Augustinerplatz Nr. 12 war von der Deutschen Automaten-Gesellschaft Stollwerck & Co. (eine Tochtergesellschaft der Schokoladenfabrik Stollwerck) angemietet worden. Das Haus gehörte lt. Greven´s Adreßbuch der Kirchengemeinde St. Maria im Kapitol, jener Institution, die wenig später eine der entschiedensten Gegnerinnen des Kinematographen war.
Säle
1
Technik
Cinématographe Lumière