Standortmitte
Deutschland 2008, 43 min
Untertitel: Die Erkundung der Strecke zwischen Köln und Bonn
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Inhalt
Seit 2008 stehen die zwei roten Stelen des Künstlers Lutz Fritsch am Anfang und Ende der Autobahn 555 zwischen Köln und Bonn.
Zwei identische, 50 Meter hohe leuchtend rote Stelen, zusammen ergeben sie die „Standortmitte“.
Die erste Idee zu dieser städteverbindenden Großskulptur hatte der Kölner Künstler bereits 1989 – in den folgenden Jahren hielt er standhaft daran fest. Es dauerte 19 Jahre bis es zur Realisierung kam.
Lutz Fritsch wählt die Orte, an denen er seine Kunst platziert, mit großer Sensibilität. Als weithin sichtbare Landmarke lenkt das Kunstwerk in zwei Teilen den Blick auch auf die oft übersehene uralte Kulturlandschaft zwischen Köln und Bonn. Die Autobahn wird ebenso zum Teil des Kunstwerks, ihre Geschichte in Erinnerung gerufen. Geplant und gebaut wurde sie schon unter dem damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer, lange bevor die Nationalsozialisten den Mythos von der Reichsautobahn erfanden.
Der Film beobachtet die komplizierte und teilweise spektakuläre Herstellung der riesigen Stelen, in der schwerer Stahlbau auf exklusive Feinmechanik trifft. In Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region betritt Fritsch auch in technischer Hinsicht Neuland – es darf nichts Geringeres entstehen als das perfekte Rohr. Gleichzeitig gibt der Film einen Einblick in die künstlerische Konzeption des Projektes Standortmitte und die Innenwelt des Künstlers Lutz Fritsch.
Die Großraumplastik „Standortmitte“ in Köln ist aktuell durch die geplante Trasse der Südbahn gefährdet. Der Entwurf sieht eine Brückenlösung vor, die den Verteilerkreis nur wenige Meter von der Stahlskulptur entfernt queren würde.