Pappnase und Davidstern

2017 wird in Köln der Verein „Kölsche Kippa Köpp“ gegründet. „Soweit wir wissen, sind wir immer noch der einzige aktive jüdische Karnevalsverein weltweit", sagt Volker Scholz-Goldenberg. Zusammen mit Aaron Knappstein begann er, sich mit den jüdischen Karnevals-Clubs vor 1933 auseinanderzusetzen. Legendär z.B. der „Kleine Kölner Klub“, der allererste jüdische Karnevalsverein von 1927. Dessen bestens in den offiziellen Karneval integrierte Mitglieder wurden nach Hitlers Machtergreifung vertrieben oder ermordet.

Es wird eine Spurensuche, bei der sie auch Nachfahren jüdischer Karnevalisten in den USA und Israel ausfindig machen können. 
Nach einiger Überzeugungsarbeit gelingt es den Kippa Köpp, die Nachfahren zu einem Besuch nach Köln zu bewegen - zum Karneval! Am 11.11. erleben sie die Sessionseröffnung. Nur zwei Tage zuvor sind sie beim Gedenken an die Novemberpogrome und die Zerstörung der Synagogen dabei.

Die Spurensuche geht auch in Köln weiter, denn die Nachfahren wollen die Wohn- und Geschäftshäuser ihrer Groß- und Urgroßeltern finden. Und so wird für sie ganz plötzlich die eigene Familiengeschichte lebendig - ein Spannungsraum zwischen Trauer, Schmerz und ausgelassener Freude.