Tatort Köln

Die Ausstrahlung der Kriminalfilm-Serie „Tatort“ begann 1970 im westdeutschen Fernsehen. Die erste Folge („Taxi nach Leipzig“) spielt in der DDR und der Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel beteiligt sich an dem Fall. Der damalige WDR Redakteur und Fernsehspiel-Leiter Gunther Witte gilt als der Erfinder der Tatort Reihe. Heute ist „Der Tatort“ eine Gemeinschaftsproduktion von ARD, ORF und SRF.
Inzwischen gibt es über 1100 Tatort-Folgen. Dabei erzählt jeder Film in der Regel eine in sich abgeschlossene Geschichte, in der wechselnd und wiederkehrend ein Team aus Ermittler*innen in einem Kriminalfall an deutschen, schweizerischen oder österreichischen, meist großstädtischen Schauplätzen ermittelt.

Mit „Willkommen in Köln“ treten seit 1997 erstmals die fiktiven Kriminalhauptkommissare Max Ballauf (Klaus Behrendt) und Alfred „Freddy“ Schenk (Dietmar Bär) als Kölner Ermittlerteam auf. Derzeit produziert der WDR rund drei Kölner Tatorte pro Jahr. Somit gehört das Team mit seinen über 80 Folgen zu den meistbeschäftigten Ermittlerteams des Tatort-Universums. Fast jede Episode endet an einer Imbissbude am Rhein mit Blick auf den Kölner Dom. Die Imbissbude wird eigens für die Dreharbeiten zwischen der Deutzer- und der Severinsbrücke in Köln-Deutz positioniert.

Kriminalhauptkommissar Max Ballauf arbeitete zunächst bei der Kriminalpolizei Düsseldorf, bevor er sich von seiner Frau trennte und nach Kanada auswanderte. Dort absolvierte er eine vierjährige Spezialausbildung bei der Drogenfahndung. Bei einem Einsatz in den USA stirbt seine Freundin und aufgrund der Falschaussage eines US-Cops muss er das Land verlassen. Zurück in Deutschland wird er vom BKA nach Köln versetzt, wo er Freddy Schenk die sicher geglaubte Stelle als Leiter der Mordkommission wegschnappt. Ballauf war in jungen Jahren ein Draufgänger, aber seit er die 40 überschritten hat, ist er nachdenklicher geworden. Er hat gemeinsam mit seiner Ex-Frau zwei Kinder.

Alfred, genannt „Freddy“, Schenk ist Kriminalober-, später -hauptkommissar bei der Mordkommission 3. Bevor Ballauf in seiner Abteilung auftaucht, galt Schenk dort als heimlicher Chef. Die Zusammenarbeit der beiden beginnt dementsprechend holprig. Schenk gilt als verlässlich, ruhig und loyal. Er hat eine Vorliebe für ausgefallene ältere und häufig amerikanische Autos, die er sich meistens aus dem Fundus polizeilich beschlagnahmter Fahrzeuge besorgt und im Dienst fährt. Er ist der Sohn eines Polizisten, 1958 in Dortmund geboren, verheiratet und hat zwei Kinder.

Die Drehbücher der Kölner Tatorte zeichnen sich häufig durch ihre gesellschaftlichen und politischen Themen aus. So wird u.a. die Debatte um die auch in Köln gezeigte Ausstellung über die Verbrechen der deutschen Wehrmacht aufgenommen („Bildersturm“, 1998), der Pflegenotstand in Sozialeinrichtungen angeprangert („Hundeleben“, 2004), Sextourismus und Menschenhandel („Manila“,1998) oder auch Rechtsextremistenszene und deren Aussteiger beleuchtet („Odins Rache“, 2004).

Eine vollständige Liste der Kölner Tatort Folgen mit Kurzbeschreibungen findet sich hier.