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Kölner Wochenschau - Dokumentation der Dünnsäure-Blockade

Bundesrepublik Deutschland 1980, 13 min

 

Titel: Kölner Wochenschau - Dokumentation der Dünnsäure-Blockade
Serie: Kölner Wochenschau

Credits


Mitwirkende:
Heinrich Pachl
Martin Stankowski
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Inhalt

Der Beitrag der Kölner Wochenschau informiert über Blockade-Aktionen gegen die Dünnsäure-Verklappung der Firma Bayer in Leverkusen im Oktober 1980. Hintergrund der Aktionen: Seit Jahren verklappen Bayer Leverkusen und Chronos Titan mit staatlicher Genehmigung Schwefelsäure, Cadmium, Quecksilber, Aluminium, Kupfer, Blei, Zink, Chrom und Dünnsäure in der Nordsee. Die Folge: Viele Meeresfische sind bereits vergiftet. Umweltschützer laden bei einer Aktion gegen die Dünnsäure-Verklappung verseuchte Fische bei Bayer ab und stellen die Forderungen: Sofortige Reduzierung der Dünnsäureverklappung auf die Hälfte; Sofortige Einrichtung von Anlagen zur Aufarbeitung der Dünnsäure an Land; Einstellung der Dünnsäureverklappung spätestens in einem Jahr; Genehmigung für Umweltschutzorganisationen Proben auf den Dünnsäure-Verklappungsschiffen zu nehmen.
Mit zwei Rettungsinseln und einem Schlauchboot blockieren sie ferner die Dünnsäure-Verladebrücke von Bayer Leverkusen am Rhein. Journalisten kommen an Bord, Bürger und Initiativen unterstützen die Aktion, die bald von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird, nachdem auch Tageszeitungen und die Tagesschau darüber berichten. Am vierten Tag der Blockade versucht Bayer mit Gewalt, die Demonstranten zu vertreiben. Als dies mißlingt, kehrt für drei Tage Ruhe ein. Schließlich überträgt ein Gerichtsvollzieher die einstweilige Verfügung des Landgerichts Düsseldorf, die Blockade aufzuheben. Ansonsten droht ein Ordnungsgeld von 300.000 Mark. Allein 4.000 Mark kostet die Umweltaktivisten diese einstweilige Verfügung. Die Blockade wird daraufhin abgebrochen. Doch im anschließenden Kommentar heißt es: "Aber wir haben gehandelt und erreicht, was wir wollten. Wir haben eine Woche lang die Spielregeln bestimmt. Viele Leute sind wachsamer geworden, haben wie wir, Mut bekommen und Lust, weiterzumachen. Das kann kein Geld kaufen und kein Gericht der Welt rückgängig machen."
In einer kurzen abschließenden Sequenz tritt Heinrich Pachl in Leverkusen als Fischverkäufer auf, der an seinem Marktstand verseuchte Fische anbietet. Sein Kommentar: "Wir haben die Entwicklung vom Affen zum Menschen geschafft, warum sollen wir nicht die Entwicklung vom Menschen zum Homo Bayer schaffen?"

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Weitere Angaben

Drehort: Rhein; Leverkusen
Format: Umatic
Farbe: farbig
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