Der Kuaför aus der Keupstraße
Deutschland 2015, 97 min
Credits
Produzent: Herbert Schwering
Drehbuch:
Andreas Maus
Maik Baumgärtner
Kamera: Hajo Schomerus
Redakteur: Jutta Krug
Produktion: Coinfilm, Köln
Inhalt
Der Film erzählt die Geschichte der Folgen des Nagelbombenanschlags vor einem türkischen Frisörsalon in der Kölner Keupstraße am 9. Juni 2004. Er rekonstruiert die Ermittlungen der Polizei anhand der Verhörprotokolle und es wird deutlich, dass als Täter für die Polizei vor allem die Opfer in Frage kamen. Die Möglichkeit eines ausländerfeindlichen Motivs wurde weitestgehend ausgeblendet.
Die Ermittlungen richten sich schnell auf die Opfer des Anschlags, darunter auch auf den Frisör Özcan Yildirim, vor dessen Geschäft die Bombe explodierte. Vom Terroropfer wird er in den Augen der ermittelnden Behörden zum potenziellen Täter mit Verbindungen zur Schutzgeld- oder Drogenmafia.
Erst sieben Jahre später wurde der Anschlag dem sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zugeordnet. Der Film eröffnet die Diskussion über die Frage einer strukturellen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland auf eine neue Art, nämlich aus der Perspektive der Betroffenen. Der Film ist die Chronik einer Ermittlung, die geprägt war von behördlichen Vorurteilen und Diskriminierung, aber auch von Routine und Ratlosigkeit angesichts der erfolglosen Bemühungen, die Täter zu ermitteln.
Verleih: RealFictionFilmverleih