Ausfahrt Eden
Deutschland 2010, 85 min
Credits
Jürgen Brügger
Jörg Haaßengier
Kamera: Sven O. Hill
Schnitt: Gesa Marten
Produktion: Filmtank Hamburg, Hamburg
Inhalt
Der Film zeigt Stadt-Rand-Landschaften und Menschen, die sich an den Rändern, in Nischen eingerichtet haben. Ruhige Einstellungen von Abhängen neben Autobahnzubringern, vom bewachsenen Luftraum unter einer Brücke, einem Zaun, hinter dem sich ein Schrottplatz ausbreitet, einem Garten, direkt neben Bahngleisen.
Die Peripherie scheint zunächst unbewohnt, doch dann tauchen Menschen auf, die sich hier ganz selbstverständlich bewegen. Da ist Michael, der kleine Bäume aus städtischen Baugrundstücken rettet und sie an einer Bahntrasse einpflanzt. Die Blumenhändlerin Ulla hat sich auf einem Grundstück neben Bahngleisen ihr Gartenparadies angelegt, mitten drin ein mit Marmor ausgestattetes Häuschen. Und in der Nähe eines Rosengartens haben Klaus und Günter einen Unterschlupf gefunden, um in Ruhe Kaffee zu trinken, zu rauchen und zu philosophieren. Schließlich gibt es noch die Kinder: zwei Jungen, auf dem Boden liegend, malen zusammen ein Fantasiereich, spielen mit ihren Brüdern zwischen Absperrgittern, Schrottautos und Brombeergebüsch.
Die Dokumentation lässt ihre Parallelwelten sichtbar werden, direkt hinter Brachgelände und Bahngleisen, gleich vor der Haustür des urbanen Lebens – in einer Mischung, die in dieser Form nur in der unmittelbaren Nähe einer Großstadt entstehen kann. Dann wundert es auch nicht mehr, wenn plötzlich eine „Wilde Horde“ zwischen Bäumen und Sträuchern auftaucht und eine Hindugemeinde am Rand eines Industriegebietes ihre heiligen Feste feiert.