Underground Odyssey
Deutschland 2010, 6 min
Credits
Christos Dassios
Robert Nacken
Uli Grohs
Musik: Robert Nacken
Kamera: Uli Grohs
Darsteller:
Christos Dassios
Robert Nacken
Ines Szczerbinski
Schnitt: Christos Dassios
Inhalt
Eine mysteriöse Frau beauftragt zwei Ganoven mit einer dringlichen Angelegenheit. Auf dem fünfminütigen Weg zu ihrem Wagen fällt einem von ihnen auf, dass ihr Auftrag verblüffende Ähnlichkeit mit zwei berühmten Geschichten aus der griechischen Mythologie hat. Also erklärt er seinem Kumpel mal kurz die Odyssee. Der schaut ständig auf die Uhr, denn die Zeit wird knapp. Für die Kurzfassung der Odyssee aber langt sie allemal...
Drehort war die 1,5 km lange Parkgarage unter dem Rheinauhafen, die die längste in Europa sein soll.
Vom Reden beim Gehen
Die Kamera zeigt die beiden Kumpel frontal, zügig laufen sie los. Eine stetige Kamerafahrt hält sie im Fokus, während der eine wort- und gestenreich seine Version der Odyssee erzählt. Unterbrochen wird diese Kamerafahrt durch mehrere kurze Einstellungen, in denen die beiden Männer sich von der Kamera entfernen, auch der Erzählfluss wird dabei leiser.
Die Größe der unterirdischen Garage wird auf der Ton-und Bildebene deutlich, der Zeitfluss wird gedehnt.
In der Beurteilung der Filmbewertungsstelle heißt es:
"Und so fasst er auf fünf Minuten Wegstrecke für seinen wortkargen Kollegen in schönstem Gauner-Kölsch mal eben die monumentalen Werke „Ilias“ und „Odyssee“ des antiken Autors Homer zusammen – mit dem Fazit: Schlachten schlagen ist stressig, der Rückweg ist lang und eigentlich geht es immer nur ums Poppen. Das ist eine originelle und stringent erzählte Idee, umgesetzt in körnigen, schwarz-weißen Filmbildern mit überzeugenden Charakterköpfen und einem untypischen Untergrundsetting. Diese „Bildungsreise“ ist so witzig und pointiert, wie es ein Kurzfilm im besten Falle nur sein kann – einstimmig besonders wertvoll!" (Prädikat Besonders wertvoll, Deutscher Kurzfilmpreis in Gold 2010).
Weitere Angaben
Format: 35mm
Farbe: s/w