Passanten-Umfrage in Köln zu der Frage: Was verbinden Sie heute mit dem Begriff "Kristallnacht"? Gefragt wurden jüngere und ältere Menschen, die zum Teil wenig sagen konnten oder auch nur sehr...
Geburtsstadt Köln - eine Gemeinsamkeit der sechs jüdischen Frauen und Männer, die in dem Dokumentarfilm zu Wort kommen. Alle sechs haben ihre Kindheit und Jugend in Köln verlebt, mussten vor den antisemitischen Verfolgungen fliehen. Einige haben Konzentrationslager überlebt. Sie alle sind nach Israel eingewandert, nach Köln sind sie nur noch als Besucher zurück gekommen.
Die Bilder von bestimmten Straßen und Plätzen sind noch lebendig, auch an Karnevalsumzüge und Lieder erinnern sie sich - ebenso wie an die antisemitischen Sprüche, die ihnen als Kinder auf dem Schulweg nachgerufen wurden oder die judenfeindlichen Karnevalswagen.
"Eine Atmosphäre der Angst, was geschehen kann," lag für die 1935 zehnjährige Margot Berlin immer in der Luft. Für Jakob Proter aus der Lütticher Straße stand fest, dass er weg muss, als sein bester Freund ihm mitteilte, dass er nichts mehr mit ihm zu tun haben dürfe, weil er sonst seinen Arbeitsplatz verlieren würde. "In so einem Land kann ich nicht bleiben". Die beiden Filmemacher Gerhard Schick und Frank Schauder, damals noch Studenten der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Köln, lernten ihre Gesprächspartner und -Partnerinnen über die in Israel ansässige "Vereinigung ehemaliger Kölner und Rheinländer" kennen. Ihre Dokumentation konzentriert sich sich auf die sechs Biografien, folgt den Männern und Frauen von den Kindheitserinnerungen mit Alltagsszenen aus dem Köln der 30er Jahre über erste Begegnungen mit Verfolgung und Verhaftungen bis zu ihrer Flucht und Emigration. Ihr Rückblick auf ihre Geburtsstadt und der Blick aus der Ferne macht deutlich, wie unmöglich es für sie gewesen wäre, nach 1945 in Deutschland zu leben.
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